Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich im Sommer automatisch besser fühlen? Fällt es Ihnen in den sonnigen Monaten leichter, morgens aufzustehen? Fühlen Sie sich fitter und leistungsfähiger?
Dann geht es Ihnen wie einem Großteil unserer Bevölkerung. Als Ärztin und Psychotherapeutin erlebe ich Tag für Tag, dass viele meiner Patienten in den Sommermonaten weniger unter depressiven Symptomen oder Schmerzen leiden als im Herbst oder Winter (wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt!). Doch woran liegt das eigentlich? Darüber wurde bereits viel geforscht – anscheinend führen gleich mehrere Faktoren dazu, dass unser Wohlbefinden sich in den sonnigen Monaten verbessert.
1. Schneller wach durch Melatonin-Stopp
Wenn Sie morgens durch die ersten Sonnenstrahlen geweckt werden, kommen Sie schneller in Schwung als beim Anblick völliger Finsternis vor Ihrem Fenster. Kein Wunder: Tageslicht unterbricht die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin – Körper und Gehirn erhalten dadurch den Impuls: „Der Tag beginnt!“
2. Sonne erhöht den Serotoninspiegel
Der Botenstoff Serotonin spielt für unsere Stimmung eine große Rolle. Während das Schlafhormon Melatonin (das übrigens aus dem Serotonin gebildet wird) im Sommer weniger ausgeschüttet wird, steigt der Serotoninspiegel an – und oft steigt damit auch die Stimmung!
3. Ihr Körper bildet vermehrt Vitamin D
Zum Vitamin D sind in den letzten Jahren etliche Studien veröffentlicht worden. Manche Menschen nehmen Vitamin D (korrekt: Vitamin D3) ein, da bei ihnen deutlich erniedrigte Blutspiegel festgestellt wurden. Im Sommer aber trägt die natürliche Sonneneinstrahlung dazu bei, dass unser Körper Vitamin D3 selbst vermehrt bildet – und das wirkt sich positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden aus.
4. Mehr Bewegung tut Psyche und Körper gut
Ganz klar – wenn die Sonne scheint, haben wir mehr Lust auf einen Spaziergang oder eine Radtour als bei Regenwetter! Und mehr Bewegung tut einfach gut: Die Muskeln werden gekräftigt, der Kreislauf in Schwung gebracht und die Stimmung bessert sich durch ein regelmäßiges, an die eigene Fitness angepasstes Sportprogramm auch nachweislich.
Natürlich sollten Sie es nicht übertreiben – gerade die Mittagssonne ist für sportliche Aktivitäten ungeeignet. Und denken Sie auch daran, dass Ihr Körper im Sommer mehr Flüssigkeit benötigt! Sonnencreme und Sonnenhut oder –kappe brauchen Sie ebenfalls, um gut durch die sonnige Jahreszeit zu kommen.
Mein Tipp: Nutzen Sie die Sommermonate und tun Sie Geist und Körper auf natürliche Weise etwas Gutes! Dass Sie sich dadurch besser fühlen, ist sogar wissenschaftlich erklärbar. Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei!