Überlegen Sie mal: Worauf haben Sie sich in Ihrer Schulzeit (abgesehen von den Ferien) am meisten gefreut? Fanden auch Sie die große Pause, in der Sie mit Ihren Freunden spielen, sich bewegen oder einfach einmal „abschalten“ konnten, ganz wunderbar?
Wo ist diese Zeit geblieben? Wenn wir heute als Erwachsene Pause machen, ist der Erholungseffekt auf deutlich geringer. Wie sehen Ihre heutigen Pausen aus? Schreiben Sie E-Mails, während Sie an Ihrem Arbeitsplatz ein belegtes Brötchen essen? Trinken Sie schnell einen Kaffee im Stehen, bevor Sie sich wieder der Hausarbeit widmen? Oder verzichten Sie gar auf Pausen, um überhaupt mit Ihrer Arbeit fertig zu werden?
Es kann natürlich auch sein, dass das bei Ihnen ganz anders ist: Vielleicht nehmen Sie sich Zeit, in Ihrer Pause das Beisammensein mit Kollegen zu genießen, eine Runde um den Block zu spazieren oder eine kleine Entspannungsübung zu machen. Das ist wunderbar!
Falls Sie aber Ihre Pausenzeiten bisher eher vernachlässigen, lohnt es sich sicherlich, dies kritisch zu hinterfragen.
Leistungsfähiger durch Pausen
Klar, wir arbeiten häufig durch, um mehr zu schaffen. Wir glauben, dass Pausen „nicht drin” sind. Manchmal wird uns das auch tatsächlich von Vorgesetzten so vorgegeben, manchmal aber erlauben wir es uns selbst nicht, für einige Minuten oder auch eine halbe Stunde die Arbeit zu unterbrechen.
Fakt ist aber: Um konzentriert und produktiv zu arbeiten, benötigen Gehirn und Körper Pausen. Und zwar richtige Pausen und nicht solche, in denen wir heimlich weiterarbeiten. Die positive Wirkung von Pausen ist wissenschaftlich erwiesen! Spätestens alle 90 Minuten ist eine kurze Pause von ca. 5-10 Minuten fällig. Die können Sie für eine einen leichten Snack, das achtsame Genießen einer Tasse Tee oder Kaffee, vielleicht auch für eine kurze Atemübung am offenen Fenster oder ein Mini-Bewegungsprogramm (das kann notfalls auch das Treppensteigen im Bürogebäude sein) nutzen.
Eine längere Pause, zum Beispiel mittags, sollten Sie auch einplanen. Wichtig bei der Pausengestaltung ist, dass Sie sich auch räumlich von Ihrem Arbeitsplatz (also z. B. dem Schreibtisch) entfernen und dass Sie in dieser Zeit für einen echten Ausgleich zu Ihrer sonstigen Tätigkeit nutzen. Ein Essen mit den Kollegen ist dabei nur eine Möglichkeit. Wie wäre es mit einer Runde um den Block oder einem Spaziergang im Park in der Mittagspause? Insbesondere, wenn Sie während Ihrer Arbeit überwiegend sitzen, kann etwas Bewegung sich sehr positiv auf die Muskulatur auswirken.
Einfach mal ausprobieren!
Vielleicht haben Sie nun Lust bekommen, Ihre nächste Mittagspause anders zu gestalten als bisher? Oder Sie haben eine Idee für regelmäßige Mini-Pausen zwischendurch? Dann sollten Sie diese am besten gleich ausprobieren. Denn erfahrungsgemäß setzen wir Anregungen meist entweder direkt um – oder gar nicht. Und dass Sie kein schlechtes Gewissen zu haben brauchen, wenn Sie sich regelmäßige Pausen gönnen, wissen Sie ja jetzt!